Wir sterben denn!

(veröffentlicht in „Des Königs feuchte Jungfer Tod“)

 

 

Wir sterben denn!

Doch ungleich heller glüht die Brust

den Sterbenden, den Sterbenden

in Liebeslust.

 

Lass den Plebs von Liebe röhren,

Herz und Schmerz zusammenleimen,

stumpfe Federn Herzblut schleimen,

Atemlosigkeit beschwören.

 

Nie wird sich ein Paar geleiten

und wie du und ich sich nah sein.

Lass uns den Kokon – das Dasein –

brechen und die Flügel spreiten!

Heißes Blut durchdringt die Brust mir,

deines ist es – nimm dir meins

und ersetze den Verlust dir!

Und wir werden wahrlich eins!

Scheinbar nur bedrängt der Krampf dich,

deinen Leib an mich zu pressen,

Leidenschaft ist es indessen

und zermahlt unendlich sanft mich!

 

Wie du stöhnst und zitterst nun.

Ruhig, Schatz – ich werde wachen.

Auch den Sprung in Charons Nachen

musst du nicht alleine tun.

 

Wir lieben denn!

Doch ungleich heller glüht die Brust

den Liebenden, den Liebenden

in Todeslust.