Echo und Narziss.
(veröffentlicht in „Der Schlossweg.“)
Die süße Lust treibt Echo, den zu drängen,
der Hirsche jagend durch die Sträucher bricht.
Sie küsst ihn, doch Narziss erwidert nicht.
Lass ab! spricht er: Nie lass ich mich beengen
und bleibe hier! – Und flieht aus ihren Fängen.
Bloß: Bleibe hier! die Nymphe Echo spricht.
Beschämt deckt sie mit Laub ihr Angesicht
und lebt fortan in schwarzen Höhlengängen.
Doch weh! wen schaut Narziss im Bergquell dort?
Ein Jüngling nie gekannter Schönheit füllt
mit brennendheißer Leidenschaft sein Herz.
Doch unerreichbar ist der Schatz! Vor Schmerz
vergeht er schließlich vor dem Sehnsuchtsbild.
Ein gelbes Blümlein bleibt am Todesort.